Hannover Messe

Hannover Messe 2024 ein wichtiger "Stimmungsaufheller"

130.000 Besucher haben die Hannover Messe besucht, um sich über die Industrietrends zu informieren. Das Fokusthema KI war überraschend wenig präsent.

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(Bild: emw/heise online)

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Die Hannover Messe 2024 ist am Freitag nach fünf Tagen mit stabilen Besucherzahlen zu Ende gegangen. Wie die Deutsche Messe AG mitteilte, kamen insgesamt 130.000 Besucherinnen und Besucher auf das Messegelände - genauso viele wie im Vorjahr. Damit habe man das eigene Besucherziel erreicht, zeigte sich Messevorstand Jochen Köckler zufrieden. Vor der Corona-Pandemie hatte die Messe deutlich höhere Besucherzahlen verzeichnet. 2019 kamen noch 215.000 Menschen. 2020 musste die Messe erstmals seit ihrer Gründung 1947 wegen der Pandemie ausfallen. 2021 fand sie nur digital statt. Erst 2023 konnte die Messe wieder im gewohnten Format stattfinden.

An der weltgrößten Industrieschau nahmen rund 4.000 Aussteller aus 60 Ländern teil. Im Fokus standen die Themen Künstliche Intelligenz, klimaschonende Produktion, Lösungen für die Energiewende sowie Wasserstoff als Energieträger. Unter den Ausstellern waren große Technologiekonzerne wie Microsoft, Google, Amazon Web Services, Dell, SAP, Siemens und Bosch vertreten. Hinzu kamen zahlreiche mittelständische Unternehmen und über 300 Start-ups.

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Obwohl KI zu den Schwerpunktthemen der diesjährigen Hannover Messe gehörte, war sie auf der Veranstaltung selbst überraschend wenig präsent. Während große Anbieter wie Google und Microsoft das Thema prominent platzierten, waren viele andere Aussteller deutlich zurückhaltender. Dies liegt daran, dass KI in vielen industriellen Prozessen bereits seit langem Standard ist und daher kaum noch gesondert hervorgehoben wird. Dennoch zeigten Forschungseinrichtungen und einzelne Unternehmen, wie KI beispielsweise zur Optimierung von Produktionsabläufen und Energieeffizienz eingesetzt werden kann.

Gunther Kegel, Präsident des Verbands der Elektro- und Digitalindustrie, bezeichnete die diesjährige Hannover Messe angesichts des aktuell schwierigen konjunkturellen Umfelds als "wichtigen Stimmungsaufheller". Auch der Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau äußerte sich positiv. Die Aussteller hätten gezeigt, wie Fabriken durch intelligente Steuerung, den Einsatz moderner Produktionsmittel für den Klimaschutz und autonome Systeme die Fertigung sicherer und effizienter gestalten können, so Hauptgeschäftsführer Thilo Brodtmann.

Partnerland der Messe war in diesem Jahr Norwegen. Bundeskanzler Olaf Scholz, EU-Kommissarin Ursula von der Leyen und der norwegische Ministerpräsident Jonas Gahr Støre betonten bei der Eröffnung der Messe die Bedeutung der Partnerschaft und Zusammenarbeit beider Länder. Scholz betonte bei der Eröffnung der Messe die Rolle der Industrie für den Fortschritt Deutschlands und sprach sich für Bürokratieabbau aus. Støre betonte die Nachhaltigkeit zukünftiger Innovationen und hob die norwegischen Erfahrungen bei der Abscheidung und Speicherung von CO Von der Leyen sprach über die Rolle der EU im Wettbewerb um Fortschritt und Investitionen in Cybersicherheit, Supercomputer und digitale Kompetenzen. Der Hermes-Preis für Innovation wurde an Schunk und die Archigas GmbH verliehen. Während der Auftaktveranstaltung wurden unter anderem Verträge zum Transport von Wasserstoff und zur Speicherung von Kohlendioxid unter der Nordsee unterzeichnet.

Die nächste Hannover Messe findet vom 31. März bis 4. April 2025 statt, dann mit Kanada als Partnerland. (vza)